Wir hören immer wieder grossartige Erfolgsgeschichten. Was wir weniger hören sind Geschichten des Versagens, von Fehlern und Niederlagen. Im Durchschnitt schafft nur einer von zehn Start-up's den Durchbruch. Somit scheitern neun. Und diejenigen, die den Durchbruch schaffen, erreichen diesen selten im linearen Höhenflug. In vielen Fällen stellt sich der Erfolg erst nach vielen "Try and Errors" ein.
Fehler und Niederlagen sind also ganz menschlich und nichts für was wir uns schämen müssten. Ganz im Gegenteil! Nur durch Fehler erlernen wir was nicht funktioniert. Dieses Ausschlussverfahren hilft uns immer klarer zu sehen, was funktioniert. Der Prozess dahin ist steinig und mühsam. Aber er hilft auch unseren Charakter zu formen. Wir lernen Demut, Geduld und uns selber besser kennen. Er kostet auch viel. Jemand hat mal gesagt: Die Erfahrung ist der beste Lehrmeister - aber auch der Teuerste. Wie wahr ist diese Aussage und jeder Unternehmer kann sie unterschreiben!
Wir plädieren dringend für eine ausgeprägtere Fehlerkultur. Dies ist für uns Europäer und insbesondere uns Schweizer nicht einfach. Wir möchten alles perfekt machen und nichts soll schief laufen. In der Schweiz wird gejubelt wenn 80% der ETH Spin Off's nach 5 Jahren noch existieren. Wenn dies Leute aus den USA hören, finden sie das suspekt. Diese Spin Off's haben ihrer Ansicht nach viel zu wenig Risiko genommen und werden höchstwahrscheinlich nur Mittelmass bleiben. Wenn wir also zu vorsichtig und mit zu viel Angst vor dem Versagen ans Werk gehen, können unserer Start-up's nicht das volle Potential entwickeln. Wir müssen dabei nicht auf der anderen Seite des Pferdes herunterfallen indem uns die Fehler und die daraus resultierenden Schäden (z.B. Verluste für andere) egal werden. Aber wir dürfen durchaus lernen, mehr Risiko einzugehen und Fehler sowie Verluste bewusst in zu Kauf zu nehmen. Und wenn dann jemand gescheitert ist, sollen wir ihn nicht verachten und ausgrenzen. Wir sollen seinen Mut anerkennen, ihm helfen seine Niederlage zu verdauen und aufzuarbeiten und - ganz wichtig - ihn für den nächsten Versuch ermutigen.
... hier sind wir gerade am Schreiben...